
Fünf mutige Kolleginnen und Kollegen unserer Schule machten sich – dank der hervorragenden Organisation durch Petra Sebiger, unserer Spanienexpertin im Schulhaus – im Rahmen eines von Erasmus+ geförderten Job-Shadowings auf den Weg ins sonnige Andalusien, um in Sevilla Einblicke in das spanische Schulleben zu gewinnen. Was folgte, war eine Woche voller fachlicher Eindrücke, interkultureller Erlebnisse – und eine gehörige Portion Temperament.
An verschiedenen Schulen vor Ort wurden wir herzlich empfangen. Es gab Schulhausführungen, spannende Hospitationen im Unterricht und viele gute Gespräche mit den spanischen Kolleginnen und Kollegen. Der Austausch war nicht nur informativ, sondern auch herzlich, temperamentvoll und – um es auf den Punkt zu bringen – äußerst lebendig. Besonders beim gemeinsamen Mittagessen zeigte sich das südländische Lebensgefühl in voller Pracht: Noch bevor die Tapas überhaupt auf dem Tisch standen, entwickelte sich die Essensbestellung zur temperamentvollen Verhandlung unter den spanischen Kolleginnen – laut, lebendig und begleitet von einem charmant-direkten „¡Hola chica!“, das zur finalen Klärung der Bestellung beitragen sollte. In diesem Moment schaute man selbst als gestandener bayerischer Beamter kurz irritiert – und dann herzlich lachend – aus der Wäsche.
Abseits des Schulalltags wurde auch kulturell einiges geboten: Die beeindruckende Kathedrale von Sevilla, kunstvolle Keramikfassaden an jeder Ecke und stimmungsvolle Gassen luden zum Staunen und Flanieren ein. Kulinarisch wurde Sevilla zum echten Volltreffer: Tapas in allen Variationen, Café con leche – und natürlich das legendäre Röstbrot mit pürierten Tomaten, das spätestens nach Tag drei zur Grundversorgung gehörte. Und was die Spanischkenntnisse betrifft: Die Bierbestellung – una cerveza – wurde mit zunehmender Aufenthaltsdauer immer flüssiger und klang zuletzt fast muttersprachlich.
Insgesamt war es eine unvergessliche Woche voller Lachen, spannender Einblicke und wertvoller Begegnungen. Das Job Shadowing in Sevilla hat uns deutlich vor Augen geführt: Auch spanische Lehrkräfte stehen im Schulalltag vor ähnlichen Herausforderungen – besonders im Umgang mit ihren Schülerinnen und Schülern. Gleichzeitig wurde uns bewusst, wie weit wir dank unseres engagierten EDV-Teams an unserem Schulzentrum in Sachen digitaler Infrastruktur bereits sind. Vor allem aber hat die Reise gezeigt, wie bereichernd, inspirierend und unterhaltsam europäischer Austausch sein kann – mit ganz viel Herz, Humor und natürlich: cerveza.
André Birkel